Im August 1984 bin ich in Bielefeld geboren. Aufgewachsen bin ich in Bünde, der „Zigarrenstadt“ in Ostwestfalen. Für Zigarren habe ich mich allerdings nie besonders interessiert, stattdessen ist mir die Natur früh ans Herz gewachsen, besonders die Bäume. In unserem Garten stand eine große Buche, auf die ich oft geklettert bin – dort habe ich mich am wohlsten gefühlt und ich hatte den Überblick.
Nach dem Abitur bin ich nach Osnabrück gezogen, um dort Europäische Studien zu studieren. Kurz danach hat die Regierung von Christian Wulff die Studiengebühren eingeführt. Für mich war das der Anlass, mich politisch für mehr Gerechtigkeit einzubringen und gemeinsam mit anderen habe ich die Grüne Hochschulgruppe gegründet. Ich war unter anderem Präsidentin des Osnabrücker Studierendenparlaments. Auch wenn wir damals vergeblich gegen die Studiengebühren gekämpft haben, sind sie heute weg. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass man in der Politik Ausdauer und einen langen Atem braucht. Neben dem Studium habe ich bei der Umweltkoordinatorin gearbeitet und gelernt, wieviel Energie Gebäude verbrauchen und wieviel Potenzial für Nachhaltigkeit in Unis steckt. Zum Landtagswahlkampf 2007/2008 bin ich den Grünen beigetreten und habe mein Herz für die Kommunalpolitik entdeckt. Zwischen 2009 und 2016 war ich Vorsitzende des Kreisverbands Osnabrück-Stadt.
Meine Bachelorarbeit habe ich zur Glaubwürdigkeit der Klimapolitik der Europäischen Union geschrieben. Nach meinem Bachelor-Abschluss habe ich ein Jahr im Herzen Europas in Maastricht studiert. Nach Praktikas unter anderem in Brüssel zog es mich zurück nach Osnabrück. Hier lebe ich nun seit fast 18 Jahren in einer Wohngemeinschaft. Hier bin ich zu Hause – und seit 2016 Mitglied des Rates der Stadt und bin dort vor allem für das Thema „Wohnen“ zuständig.
Seit 2013 arbeite ich in Hannover. Zunächst im Landtag unter anderem als Referentin für Europa, Klima- und Umwelt. Seit 2016 bin ich Mitglied im GRÜNEN Landesvorstand, zunächst als frauen- und genderpolitische Sprecherin und seit März 2018 als Landesvorsitzende. Ich war eine der Initiator*innen des Volksbegehrens „Artenvielfalt.Jetzt!“.
Mich treibt der Optimismus an, positive Veränderung möglich ist. Progressive und mutige Politik kann dazu beitragen: Eine Politik. die nicht an Einzelne appelliert, sondern die richtigen Rahmenbedingungen setzt. Rahmenbedingungen, mit denen wir das Klima endlich schützen und unsere Umwelt und natürlichen Lebensgrundlagen erhalten, Rahmenbedingungen, die dafür sorgen, dass Kinder in Deutschland nicht in Armut leben müssen, sondern allen die gleichen Chancen ermöglichen. Dafür müssen wir im wörtlichen Sinne radikal sein, also Probleme an der Wurzel packen, statt nur an Symptomen herumzudoktern: das gilt für sowohl für Ökologie als auch für Gerechtigkeit im Land.
Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten in der Natur – und besonders gerne im Wald. Da wandere und fotografiere ich gerne -besonders im Morgendunst oder bei Nebel. Dazu bieten Osnabrück und das Umland (Natur- und Geopark Terra.Vita) und bei mehr Zeit der Harz (meine Herzensregion!) viele Möglichkeiten. Dabei gewinne ich Ruhe und Zeit zum Nachdenken und habe die besten Ideen. Ich gärtnere gerne, mit anderen im Gemeinschaftsgarten, und manchmal stricke ich auch. Da kann man die Wirkung des eigenen Tuns meist schneller sehen als in der Politik. Wenn ich zum Lesen komme, dann gerne was Fiktionales mit Humor und Ironie. Mein Favorit: Terry Pratchett.